„Werte! Was geht mich das an?“

Projekte zur Wertebildung ausgezeichnet

Mit der Prämierung der besten Projekte zur Wertebildung bei Jugendlichen ist der landesweite Wettbewerb der Universität Potsdam zu „Wertebildung und Teilhabe Jugendlicher“ zu Ende gegangen. Zehn von insgesamt 20 Projekten gelangten in den Endausscheid.

Den ersten Preis erkannte die Jury dem Jugendparlament in Kyritz zu, das sich um die Einmischung und Interessenvertretung Jugendlicher in der Region verdient gemacht hat. Der zweite Preis ging an Teilnehmende des Schulverweigerungsprojektes „Gemeinsam Lernen“ in Siethen/Ludwigsfelde, die sich mit den Werten und Zukunftsvorstellungen ihrer Klassenkameraden beschäftigten. Den dritten Preis erhielt das Kellercafé in Finsterwalde. Die beteiligten Jugendlichen verdeutlichen mit ihrer Initiative, wie sie mit ihrem Café Eigenverantwortung, Offenheit und Toleranz praktizieren. Weitere Preise errangen das Projekt „100 Friedensfrauen im Havelland“ und die Skaterparkinitiative Wittstock.

Die preisgekrönten Projekte vermochten es aus Sicht der Jury am besten, die Wertethematik mit einer aktiven Beteiligung Jugendlicher vor Ort zu verknüpfen. Typische Kommentare der Jugendlichen bei ihren Präsentationen waren: „Wir streiten auch um unsere Rechte“ und „Wir sind unser eigener Chef“. Nachdenklich stimmten die Jurymitglieder solche Kommentare und Erfahrungen der Jugendlichen, wie „Wir wollen zeigen, dass wir auch ganze normale Menschen sind“, „Die Älteren merken, so schlimm sind wir ja gar nicht“ oder „Die Stadtverordneten wollen uns vielleicht aussitzen“.

Nach Auffassung der Jury hat der Wettbewerb das kreative Potenzial Jugendlicher, sich mit ihren Werten auseinanderzusetzen und für gesellschaftlich wünschenswerte Werte einzutreten, eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit dem Wettbewerb ist eine weitere Etappe des Praxisforschungsprojekts „Teilhabe und Wertebildung von benachteiligten Jugendlichen in ländlichen Regionen Brandenburgs“ der Universität Potsdam erfolgreich abgeschlossen worden. In der Zukunft werden die Wissenschaftler/innen und Studierenden vertiefende regionale Analysen in ausgewählten Regionen Brandenburgs durchführen.

Das seit April 2008 laufende Projekt zur Wertebildung unter der Leitung von Prof. Dr. Wilfried Schubarth und Dr. Karsten Speck von der Universität Potsdam und gefördert von der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ will ein breites Spektrum von Projekten der Wertebildung im Land Brandenburg erfassen und gute Beispiele für die Arbeit im Bereich von Jugendhilfe und Jugendpolitik nutzbar machen. Es ist eines der Projekte zur Umsetzung der vom „Runden Tisch für Werteerziehung“ initiierten Wertedebatte.

Für weitere Informationen zu den Projekten und die Vermittlung von Ansprechpartnern stehen Prof. Dr. Wilfried Schubarth und Dr. Karsten Speck von der Universität Potsdam telefonisch unter 0331 9772176, -2697; eMail: wilschub@uni-potsdam.de zur Verfügung. Informationen zum Projekt finden Sie auch auf der Homepage unter www.uni-potsdam.de/wertebildung

Sylvia Prietz

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