Dies ermöglicht Schärfe in den gewonnenen Aussagen – muss aber immer auch vor dem Hintergrund dessen gesehen werden, dass eine Perspektive eingenommen wurde, Strukturierungen vorgenommen wurden, Komplexität ausgeblendet werden musste und die Analyse nicht völlig unabhängig von Vorwissen, Kultur, eigenen Sichtweisen und Wahrnehmungen der oder des Forschenden entstehen kann. Welche Konsequenzen sich daraus ergeben, muss für den jeweiligen Forschungsansatz spätestens dann überlegt werden, wenn Implikationen für Theorieentwicklung und Praxis formuliert werden. Auch aus diesem Grunde ist die Reflexion zum einen eine Herausforderung zum Bewusst-Werden über das eigene Forschen, zum anderen eine Brücke hin zur Wissenschaftskommunikation, gerade auch im interdisziplinären Austausch. Dieser Sammelband enthält daher Beiträge von jungen (und auch erfahrenen) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ihre Forschungsansätze skizzieren und die verwendete Forschungsmethodik reflektieren. Es stehen dabei weniger Forschungsergebnisse im Mittelpunkt als vielmehr eigene Standortbestimmungen, welcher Blick auf Unterricht und Lernen in der jeweiligen Untersuchung eingenommen wird. Auf diese Weise soll der Band zu einem disziplinübergreifenden bildungswissenschaftlichen Diskurs beitragen und der Öffentlichkeit wie auch wissenschaftlichen Fachcommunities das an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und in Kooperationen mit anderen Hochschulen vertretene forschungsmethodische Spektrum veranschaulichen.
Mit den Ludwigsburger Hochschulschriften TRANSFER werden wissenschaftliche und künstlerische Ergebnisse der Arbeit in Forschung und Lehre an der Pädagogischen Hochschule einer breiten, interessierten Öffentlichkeit in Wissenschaft, Kunst, Verwaltung, Politik, Recht und Wirtschaft in der Region und darüber hinaus bekannt gemacht. Die Reihe liefert ganz unterschiedliche Beiträge für den Diskurs über Bildung und Erziehung in einer modernen Gesellschaft.
Herausgegeben im Auftrag der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg von Christiane Spary, Heike Tiemann, Peter Fenn, Peter Kirchner, Sebastian Kuntze und Wolfgang Meidel.