ISBN: 978-3-935607-16-2

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Cornelia Wustmann (Herausgeberin): Jugendberufshilfe in einem neuen Jahrhundert: Neue Konzepte, neue Wege oder das alte Dilemma?
In der Fachdiskussion gestalten sich die Debatten zur Jugendberufshilfe polarisiert: Auf der einen Seite hoffnungsvoll in der Annahme, dass Änderungen in den Konzepten, Lernarrangements und Rahmenbedingungen die Möglichkeit des Übergangs der Absolvent/inn/en in den Arbeitsmarkt erhöhen. Der andere Dialog ist eher durch kritische Abgrenzung gekennzeichnet, deren Kernkritik sich vor allem auf die Individualisierung von Arbeitslosigkeit bezieht und Jugendberufshilfe damit mehr oder minder zum „Handlanger" der Politik erklärt, die dazu beiträgt, Arbeitslosigkeit außerhalb dieser Subjektorientierung nicht als politisches und ökonomisches Problem anzusehen.

Seit 1991 laufen diese Programme gleichfalls in den neuen Bundesländern und inzwischen hat sich die Klientel für diese Maßnahmen gerade auch in den östlichen Bundesländern nicht nur quantitativ, sondern ebenso qualitativ wesentlich verändert. In den neuen Bundesländern betrug der Anteil außerbetrieblicher Ausbildungsverhältnisse 2002 zwischen 22,7 % (Berlin) und 37,5 % (Brandenburg). Im Vergleich dazu: Im gesamten Bundesgebiet lag der Anteil der außerbetrieblichen Ausbildungen jedoch nur bei 9,2 %. Dies mag zum einen den Programmen Recht geben, die allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz sichern sollen, verdeutlicht aber ebenso schon auf einen ersten – wenn auch an dieser Stelle eher flüchtigen Blick – die Schwierigkeiten an der nächsten Schwelle zur Arbeitswelt. 

Aus diesem Grunde widmen sich Autor/inn/en aus dem sächsischen Raum verschiedenen Facetten der Jugendberufshilfe. Es geht darum, Forschungsergebnisse zur Entwicklung der Maßnahmen zu präsentieren. Dabei sollen diese zur Diskussion anregen und zum Weiterdenken animieren.